Angehörigen wurde der Besuch, der Zutritt, der Aufenthalt in den Verschickungsheimen, wo ihre Kinder hingeschickt wurden, verweigert, es gab ausdrücklich kein Besuchsrecht. Das wurde bei der Anmeldebestätigung mitgeteilt und im historischen Folberth-Buch ausdrücklich empfohlen und gerechtfertigt. Wenn Kinder in der Verschickung erkrankten, wurde, wie wir aus Briefwechseln wissen, den Eltern oft erst nachträglich davon Kenntnis gegeben. Falls sie kommen wollten um ihr Kind abzuholen, wurde ihnen gedroht, dass sie bei vorzeitiger Herausnahme des Kindes die gesamten Kosten allein tragen müssten. Falls sie dann doch kamen, wurden sie meist draußen, vor dem Zaun oder der Mauer knapp tadelnd begrüßt oder abgefertigt. Das wurde damit gerechtfertigt, dass die Kinder dann “leiden” würden. Falls sie sich nicht abhalten ließen, das kranke Kind doch sofort mitzunehmen, geschah meist nichts, außer Drohungen, das Kind wurde ihnen dann aber mitgegeben. Die wenigsten Eltern blieben so hartnäckig.
Es liegt uns kein einziger Beleg vor, dass Ärzte vor der Verschickung die Erlaubnis einholten, dass die Kinder als Probanden für pharmazeutische Versuche dienen sollten. Im Falle der Kinderheilstätte in Bad Dürrheim ist aber aktenkundig belegt, dass solche Versuche, im Auftrag der Pharmaindustrie mit Verschickungskindern stattgefunden haben. Die Versuche sind also ohne Erlaubnis der Erziehungsberechtigten an diesen Kindern durchgeführt worden.
Angehörige haben ihre Kinder manchmal nicht wiedererkannt oder wurden von ihnen nicht wiedererkannt, sie erhielten ihre Kinder oft krank zurück oder verdreckt, verwahrlost. So erinnern es die heute betagten Eltern, oder haben es die Kinder, Geschwister, oder Verwandten miterlebt. Auch viele Beschwerdebriefe gehen in diese Richtung.
Angehörige, deren Kinder in Verschickungsheimen traumatisiert wurden, danach verstört waren, sich danach den Eltern entfremdet haben, oder dort, oder auch später, zu Tode gekommen oder schwer krank geworden sind, und die Hilfe und Kontakt suchen und mit anderen vertrauensvoll ihre Erlebnisse teilen wollen, können das in einer geschlossenen Gruppe im FORUM tun, Sie können sich an andere ANGEHÖRIGE bei uns wenden, es arbeiten einige Angehörige von Betroffenen bei uns mit, gern können Sie sich bei Interesse an uns wenden, auch zum Kongress können Sie sich als Angehörige anmelden. kongress@verschickungsheime.de