Traumatherapeuten-Empfehlungen

Foto privat: Flur in einem typischen Verschickungsheim

Nicht jede Person, die allein in eine 6-wöchigen Kinderverschickungsmaßnahme in einem Kindererholungsheim oder einer Kinderheilstätte verbracht wurde, hat von dort traumatische Erinnerungen an Demütigungen, Schamverletzungen und dauerhafte Angst zurückbehalten. Viele Tausende (Fragebogenerhebung AEKV e.V. / nexusinstitut, 2019) erinnern sich aber an sehr schlimme Erlebnisse. Etliche erlebten in diesen weit vom Wohnort abgelegenen „Totalen Institutionen“ (Schmuhl, 2023) in frühester Kindheit und im Vorschulalter schwere Traumata. Es gab in Deutschland zwischen 1945 bis in die 80/90er Jahre, ausgehend von 839 Einrichtungen, ca. 8 und 10 Millionen solcher Verschickungen (Röhl, 2021a), bevorzugt im Klein- und Vorschulalter, sie wurden für 6 Wochen, allein, ohne ihre Eltern, in weit entfernt liegende Kindererholungsheime und -heilstätten verbracht, ausgesucht bei den Vorschuluntersuchungen, die meisten von ihnen waren nicht krank. Manche Untersuchungen kommen neuerdings sogar auf 15 Millionen (Gilhaus, 2023) Verschickungen, manche (Prof. Dr. Alexander Nützenadel von der HU, in der 63. Familienausschusssitzung des Bundestages) gehen heute sogar von ca: 2000 Verschickungseinrichtungen aus.

Wir haben für Sie eine Reihe von Traumatherapeuten-Empfehlungen und eine Kriseninterventionsliste zusammengestellt, zu deren Instituten wir Kontakt aufgenommen und ihnen Informationen über die Problematik der Kinderverschickungen zugesandt haben. Wir hoffen daher, dass die hier aufgelisteten Psychotherapeuten einfühlsam auf Erwachsene eingehen können, die als Kind besonderes Leid in Verschickungsheimen erlitten haben.
Stellen Sie mit der Begründung einer frühkindlichen Traumatisierung in einer Kinderverschickungsmaßnahme zwischen 1945 und 1998 einen Antrag bei Ihrer Krankenkasse auf Traumatherapie, schildern Sie ihre Erinnerungen und bestehen Sie auf einer Übernahme der Kosten durch Ihre Krankenkasse.
Sie können Sie stationär oder auch ambulant durchführen. Sie haben ein Recht dazu, denn Ihnen ist ein Unrecht geschehen. Sie und ihre Eltern waren in gutem Glauben, dass sie dort kindgerecht und liebevoll behandelt würden, oftmals aber wurden sie dort kalt, hart und gemein behandelt, beschimpft, geschlagen und gedemütigt. Viele Kinder kamen krank und seelisch gebrochen nach Hause zurück. Folgeerscheinungen davon wurden nie erkannt und behandelt.

Auch nach 50 Jahren können Sie ihr Trauma noch aufarbeiten. In Einzel- oder Gruppentherapie, versuchen Sie es, es ist nie zu spät. Nehmen sie zu dem kleinen unschuldigen Kind Kontakt auf, dass Sie damals im Verschickungsheim zurückgelassen haben, holen Sie es von dort zurück, umarmen Sie es, nehmen Sie es in Ihre heutige Welt mit und lassen Sie es nie wieder allein. Heute sind Sie stark und können das Kind schützen. Heute können Sie dafür sorgen, dass dem Kind so etwas nicht noch einmal passiert, wie auch keinem anderen Kind mehr, in der ganzen Welt.

Hier können Sie sich gut über die Möglichkeit informieren, eine Traumatherapie über die Krankenkasse finanziert zu bekommen, in einer Sendung der Serie PLANET WISSEN über Traumatherapie, und hier finden Sie eine Auswahl von Traumatherapeuten, unter denen Sie wählen können. Da zunächst auch eine Überblicksseite, weitere Listen nachfolgend:

  1. Hier finden Sie eine Liste von Traumatherapeuten mit Kassenzulassung
  2. Hier finden Sie eine Liste von Traumatherapeuten vom Institut für Psychotherapie
  3. Traumatherapieliste deutschlandweit
  4. Traumatherapieliste für Berlin
  5. Traumatherapeutenliste für posttraumatische belastungsstörungen (PTBS + Dissoziation)

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