Skulptur „Zwangsernährung“ bekam Preis

In Kiel beim Sozialministerium wurde schon 2020 diese Skulptur „Zwangsernährung“ von Eve Wiemer ausgepreist. Sie bekam einen Preis beim Wettbewerb „Leid und Unrecht“. Sie steht nach Aussage der Künstlerin Eve Wiemer für die Verschickungskinder, denn sie ist selbst eine von uns. Die Skulptur zeigt das Einlöffeln von Erbrochenem, welches von allen Verschickungskindern, als die grausamste Quälmethode erinnert wird. Da die Betreiber von Verschickungsheimen einen „Kurerfolg“ in ihren Büchern „statistisch“ nachweisen mussten, haben sie es mittels Gewichtstabellen gemacht. Als Kurerfolg galt vorangig die Kilogrammzunahme der Kinder (1). Um die Entsendestellen nicht zu verlieren, die die jährlichen „Kinderkontingente“ garantierten, musste jedem Kind, unabhängig von seinem gesundheitlichen Zustand, daher mindestens ein, zwei Kilo zugefüttert werden. Das berichten zahllose Zeitzeugen. Und da viele Kinder aus Trennungsschmerz und Stress in den ersten Tagen massiv an Gewicht verloren, kostete es das Personal ungeheure Anstrengungen, diesen „Kurerfolg“ jeweils auf die Kinder draufzufüttern. So kam es zu den Misshandlungen mittels Zwangsernährung mit z.T. ungeheurer Gewalt, wie die Zeugnisse aussagen.
Die Künstlerin Eve Wiemer war zweimal ein ganzes Jahr im Haus Schöneberg in Wyk auf Föhr . Später hat sie dann Kunst studiert in Hamburg an der Kunsthochschule. Eve Wiemer ist Mitglied der Heimortgruppe Wyk, Kontakt: www.evewiemer.com .

(1) Quelle: Dies belegen zahlreiche Dokumente in Aktenfunden, die Aktenfunde der Autorin dieses Beitrags, Anja Röhl, finden sich in den Veröffentlichungen, hier: www.anjaroehl.de, sowie in den Veröffentlichungen des Forschungsvereins AEKV e.V. über einzelne Heimorte, z.B. in dem Buch über Bad Salzdetfurth

Ähnliche Beiträge