Verschickungskinder haben Angst vor Pflege im Alter
Viele Menschen, die ein Trauma erfahren haben, haben Angst, in ein Pflege- oder Altersheim zu ziehen. Besonders schwierig ist es etwa für Heim- und Verschickungskinder und andere Menschen mit Gewalterfahrung. Welche Lösungen gibt es für diese Fälle? Fast sechs Millionen Menschen in Deutschland sind pflegebedürftig; etwa 800.000 von ihnen leben in Pflegeheimen. Dort mangelt es häufig an Personal: Vier von fünf Pflegeeinrichtungen konnten im Jahr 2023 nicht mehr alle Leistungen erbringen. Die Zahl der Pflegebedürftigen steigt jährlich um mehrere Hunderttausende. Der zunehmende Druck, unter dem das Personal steht, fördert auch Gewalt in den Einrichtungen. Eine Befragung der Stiftung „Zentrum für Qualität in der Pflege“ hat ergeben, dass Menschen in Heimen immer wieder Opfer von körperlichen Übergriffen, Freiheitsbeschränkungen, Vernachlässigung oder psychischer Gewalt werden.
Ein FEATURE zum Nachhören.
Die Angst ist offenbar also berechtigt. Nur werden dies die Millionen, die als Kind in Kureinrichtungen Angst, Leid, Schmerzen und Gewalt erlitten haben, doppelt und dreifach erleben, was also ist zu tun? Mehr Beachtung, mehr Unterstützung, mehr Geld der Allgemeinheit muss in die Humanisierung von Pflege fließen, genau wie in humane Kinderunterbringen, keine Masseneinrichtungen! Keine Profitorientierung bei der Pflege. Verbot von privaten Geldanlagenprojekten mit maximaler Gewinnerzielung auf Kosten alter, kranker und todgeweihter Menschen! (Kommentar: Anja Röhl)
Foto: privat
