Träger von Verschickungsheimen

Die ersten Träger haben jetzt reagiert und beginnen ihre eigenen Akten zu untersuchen. Die DIAKONIE Deutschland hat exemplarisch drei Heime in Bad Salzdetfurth untersucht und sich kürzlich bei den Betroffenen von Verschickung entschuldigt. Entsetzt waren die heutigen Verantwortlichen über die Mängel und Beanstandungen, die aus den Verwaltungsakten zu ersehen waren. Weitere Träger reagieren: DAK und DRK, sowie katholische Träger haben sich ebenfalls öffentlich gemeldet und schon versprochen, nach Akten zu fahnden.

Die Träger von Verschickungsheimen waren aber auch zu ca. 50 % Privatpersonen, die heute meist längst verstorben sind, denen nachzuforschen sich trotzdem noch lohnt, da man über die Strukturen dieser Medizin-Industrie etwas lernen kann. Die restlichen Träger bestanden aus kirchlichen und Wohltätigkeitsorganisationen, manchmal auch Betriebs- und Kranken-Versicherungsorganisationen.

Es sollte selbstverständlich sein, wir wünschen es uns, dass während der Untersuchungen Betroffene aus den entsprechenden Heilstätten und Heimen mit hinzugezogen werden und auf Wunsch Akteneinsicht im Rahmen ehrenamtlicher  Bürgerforschung erhalten.  Dies sollte am besten über die Landesgruppen organisiert werden. (LKs kontaktieren)

Viele wünschen sich, in die Akte des Heimes Einblick zu erhalten, in dem sie selbst waren.  Persönliche Heimakten, in denen unsere Namen stehen, existieren in unseren Fällen meist nicht, es gab über uns aber „Anmeldeformulare“ .  Diese Anmeldeformulare sind zT noch erhalten, und liegen meist in den Landesarchiven des Landes, in dem die Heime lagen. Sie können den Aufenthalt nachweisen und enthalten auf der Rückseite manchmal aufschlussreiche Bewertungen des Kurauftenhalts. LKs und

Landesgruppen sollten ihre Betroffenen daher auch nach Trägern organisieren, Betroffene können sich über uns versuchen sachkundig zu machen, in welcher Trägerschaft ihr Heim lag. (Dazu bei uns die Heimliste anfordern: Erstinfo@verschickungsheime.de)

Das DAK hat für Verschickungskinder eine Beratungsmail eingerichtet: An diese E-Mail-Adresse Verschickungskinder@dak.de können sich alle Verschickungskinder wenden, die in ein DAK-Kurheim geschickt wurden! Hier der Link zur entsprechenden Stellungnahme der DAK-Gesundheit: https://www.dak.de/dak/bundesthemen/gemeinsame-stellungnahme-2390496.html#/