In einem Vortrag: »Evolution durch Liebe« wird gezeigt, wie kurzsichtig unser Blick auf die Kindheit ist und wie verfälscht unser Verständnis vom glücklichen Kindsein heute ist. These dort ist: „Um eine physisch und psychisch gesunde sowie empathische Gesellschaft zu haben, braucht es zuallererst ebensolche Kinder. Hierfür müssen wir jedoch unseren Blick auf die Kinder verändern und endlich erkennen, wie es ihnen in diesem von Erwachsenen erschaffenen Betreuungs- u. Bildungssystem wirklich geht“. Michael Hüter ( www.michael-hueter.org ) ist Historiker, Kindheitsforscher, Autor, Verleger, Pianist, Aktivist und dreifacher Vater. In seinem neuen Buch »Kindheit 6.7« plädiert er für ein menschenwürdiges Aufwachsen von Kindern. Der Vortrag fand im Rahmen des 3. Stiftungstages der Hans-Joachim Maaz Stiftung in Halle (Saale) statt. Im Rahmen dieses Vortrags fanden wir den Satz: „Die vollkommene Trennung des Kindes von der Familie, von intimen Gemeinschaften, also von ihm nahe stehenden  Bezugspersonen, so wie die vollkommene Entfernung des Kindes aus der öffentlichen Gemeinschaft, dem realen Leben ist der größte menschliche Fehler und historische Irrtum, der gesamten Menschheitsgeschichte.“ Dieser Satz scheint uns auch auf unsere Problematik zu passen. Auch Arno Grün hat bereits zahlreiche Belege geliefert dafür, dass die Menschheitsgeschichte stets nur durch praktizierte Umsetzung von Liebe und Solidarität vorwärts gekommen ist. Dies steht in diametralem Gegensatz zu der Auffassung, die Evolution sei durch den Kampf der Stärkeren gegen die Schwächeren voran gekommen. Letzteres gilt inzwischen als widerlegt, obgleich es immer noch das Prinzip unseres Wirtschaftens und vielerlei Institutionen unserer Gesellschaft, bis hin zur Kindererziehung ist. (Redaktion und LK Rheinland-Pfalz)