Foto von Jens Mende aus der shz

Der Dr.-Felten-Weg in St.Peter-Ording ist endlich umbenannt worden und Dr. Felten wurde seine Ehrenbürgerschaft aberkannt. Lange wurde er als Wohltäter gefeiert, nun wurde endlich die Kritik an der Vergangenheit des Arztes Dr. Richard Felten im Dritten Reich ernst genommen. Auf Initiative u.a. des Dr. Helge-Fabien Hertz und zahlreichen Betroffenen Verschickungskindern aus St. Peter-Ording, hat die Gemeinde SPO diese überfällige Entscheidung getroffen.
Dr. Felten war lange Zeit der ärztliche Leiter der Nordsee-Kuranstalt des DRK „Goldene Schlüssel“ in dem Verschickungskinder untergebracht waren und unter Gewalt und Demütigungen gelitten haben. Karriere machte er im „Dritten Reich“. Am 2. November 1933 trat er der SS bei. Im November 1940 nahm er den Dienstgrad eines Untersturmführers ein. Ortsgruppenleiter der NSDAP in St. Peter. 1967 war Felten zum ersten Ehrenbürger in St. Peter Ording ernannt worden. Er verstarb am 24. Januar 1968. Quelle

Hier zu dieser Neuigkeit eine erste Pressemeldung.


Hier der Kontakt zu der noch heute aktiven Heimortgruppe mit ihrer wirklich schön gestalteten Webseite Heimortgruppe St.Peter-Ording. Die Geschichte dieser Heimortgruppe kann wirklich Mut machen: Von ihr gingen alle Anstöße für die Aufarbeitung in SPO seit 2020 aus. Sie hat die ersten Gespräche mit dem Bürgermeister geführt, hat die Reise der Gruppe organisiert und gemeinsam durchgestanden, hat die Reise von einem Filmemacher ihrer Wahl begleiten lassen, der einen wunderschönen persönlichen Film daraus gemacht hat (Unsere Geschichte), und schließlich hat die Heimortgruppe engmaschig die Kieler Forschungsgruppe und den Entstehungsprozess der Ausstellung begleitet. Die Webseite ist autonom, hat ein tolles Archiv und ist ein vorbildliches Beispiel für gelungene Bürgerforschung. Danke an alle Aktiven der Heimortgruppe SPO 🙂

Hier der Kontakt zum Forschungsteam und Dr. Helge-Fabien Hertz. Sein Team ausgehend von Prof. Dr. Peter Graeff, hat sich enorm engagiert und sich mit wachsender Überzeugung der Thematik des Verschickungselends angenommen. Von Anfang an wurden Betroffene einbezogen, eine Forschung nur aus den Akten wurde gar nicht erst in Erwägung gezogen. Prof. Dr. Graeff wurde in Folge dann auch Mitglied im Beirat der Rentenstudie und wird dort als wertvoller Experte angesehen.

Hier der Kontakt zur Gemeinde SPO. Das alles wäre nicht möglich gewesen, wenn sich die Gemeinde von SPO nicht dazu entschieden hätte, die Aufarbeitung aktiv zu fördern, und sich von den ersten Anfragen seinerzeit hätte überzeugen lassen. Die Gemeinde hat die Reise der Heimortgruppe SPO und die begleitenden Filmaufnahmen vorurteilsfrei ermöglicht. Der Bürgermeister von SPO hat danach eine Aufarbeitung der Kieler Uni finanziert. Die Gemeinde in SPO, hat die Aufarbeitung, Forschung, Ausstellung und schließlich auch vor den NS-Zusammenhängen nicht mehr die Augen verschlossen und die Konsequenz der Umbenennung des Feltenwegs vorgenommen. Gleiches wünschen wir uns von allen 350 Kinderkurorten, denn jetzt schon haben wir fast von allen dieselben Berichte von Gewalt – Vorkommnissen. Aufarbeitung tut Not!