Zwang, Missbrauch, Schläge und Erbrochenes essen – Erinnerungen eines 82-jährigen Mannes an eine Verschickung
Der Journalist Gerd Schade der NOZ hat nach einem Aufruf zahlreiche Zuschriften von Verschickungskindern bekommen, sie erschüttern momentan die Redaktion, niemand hat sich das Ausmaß der Gewalt vorstellen können. Die Redaktion der NOZ hat am 27.5.25 in einem Artikel darüber berichtet, dort kann man den Text auch als Hörbeitrag anhören. Nun wurde uns nach Rücksprache mit der Redaktion ausdrücklich gestattet, auch eine pdf-Datei des Artikels zu veröffentlichen, wir danken sehr dafür!
Es handelt sich um den erschütternden Bericht eines 82-jährigen Mannes, der im Alter von 8 Jahren, 1950, für Wochen allein in das Kinderheim „Niendorf, an der Ostsee“ verschickt wurde. Dort erlebte er Schläge, wenn er den randgefüllten Nachttopf nicht ohne zu verschütten über Treppenstufen tragen konnte, erlebte Mitarbeiterinnen, die sich an ihm auf der Toilette vergriffen und wie das ekelerregende Essen eine Kettenreaktion von Würgereflexen im Speisesaal auslöste. Noch heute beschäftigen ihn seine schmerzvollen Erinnerungen. Danke auch an den Zeitzeugen, der sich den schmerzvollen Erinnerungen noch einmal stellen mochte.