Die AKTION KINDERKOFFER begann am Mittwoch, den 19.4.23 mit ca. 10 Menschen, zu denen bis 14 Uhr im eisigen Wind noch weiter 20 Interessierte dazu kamen. Es war eine warme, liebevolle Atmosphäre, manche mussten weinen, als sie die Koffer sahen. Auf der Aktion wurden Postkarten verteilt, es gab T-Shirts und Kindermasken für die Performance, die sehr gut ankam, die Betroffenen waren der Berliner Gruppe dankbar, diese Aktion gestartet zu haben. Es waren Journalisten vor Ort und haben Interviews gemacht. Am Ende haben sich alle umarmt und sich vorgenommen, weitere solcher Aktionen gemeinsam durchzuführen.

Über 43.350 Menschen haben bisher das Anliegen einer Bundesbefassung mit dem Thema der Kinderverschickung unterstützt, die meisten selber Betroffene von Kinderverschickung. Wir wünschen uns sehr, dass Lisa Paus Ihren Entschluss, dass sich der Bund nicht mit diesem Problem befassen will, da alle Verantwortung nur bei den Ländern lag, noch einmal überdenkt.
Wir möchten vor allem Gelegenheit haben, einmal die bisher vorgenommenen Forschungen zum Thema vorzulegen, die eine Verantwortungsdrittelung sinnvoll macht und die Verantwortlichkeit des Bundes belegt. Unsere Forderung ist seit jetzt vier Jahren:  BUND, Länder und Trägerinstitutionen müssen sich die Kosten der individuellen und gesellschaftlichen Aufarbeitung teilen. Dazu gehört eine tatkräftige Unterstützung der Betroffenen in Beratung (Sozialarbeiter) und Recherche (Historiker), z.B. bei der Findung ihrer Heime, Sammlung, Analyse und Dokumentation aller noch vorfindlichen Dokumente in einem öffentlichen Dokuzentrum, mit Zugangsmöglichkeit für alle Betroffenen und Unterstützung eines umfangreichen Bürgerforschungsprojekts Kinderverschickung, bei dem die Recherche der Betroffenen, die ja erst die Aufarbeitung möglich macht, tatkräftig unterstützt wird. Dazu braucht es einen „Runden Tisch Kinderverschickung“, mit dem Ziel einer „Unabhängigen Untersuchungskommission Kinderverschickung“ und tatkräftiger Unterstützung der Betroffenen. 

PRESSE-ECHO: Mit zwei großen Interviews in der begleitenden Presse: Eines mit dem Stadtrat von Tempelhof/Schöneberg, Oliver Schworck und eines mit dem Kinderrechtler Prof. Dr. Jörg Maywald: Dazu in der jungen Welt einen ausführlichen Artikel mit mehreren Interviews.

Der namhafte Kinderrechtsforscher Prof. Dr. Jörg Maywald geht von keinen Einzelfällen aus, er wird auf dem fünften Fachkongress in Bad Salzdetfurth im November (16.-19.4.23) das Auftaktreferat zur Historie des Züchtigungsrechts halten.