Im Nachklang vom Ersten Runden Tisch im größten Bundesland NRW schreibt die Taz zum Thema: Kinderverschickung, unter dem Titel: Viel zu späte Aufarbeitung, am 13.4.23 einen ausführlichen Artikel zu unserem Thema. Dort fragt Joachim Desens, Staatsanwalt, der als kleines Kind ein Jahr lang in einem Verschickungsheim war, jetzt Mitglied beim Runden Tisch in NRW: „Wie war es möglich, dass überall in Deutschland rechtsfreie Räume entstanden sind?“ Und der NRW-Forscher Prof. Dr. Marc von Miquel beklagt, dass oft unzureichende Studien entstanden seien: „Mikropublikationen unterbezahlter Historiker:innen“, um zu zeigen, dass man seine Pflicht getan habe. „Das kann’s nicht gewesen sein“, sagt er. „Die Kommunen, Krankenkassen und Sozialverbände stehen in der Pflicht, zusammenzuarbeiten und aufzuklären.“

Das bekräftigt nochmal deutlich: Eine Bundesbefassung mit diesem, in der ganzen Bundesrepublik bestehenden Phänomen der Kinderverschickung, ist lange überfällig. Die Kinderverschickung war nicht das Phänomen eines Bundeslandes! Schon seit 2019 fordert die bundesweite „Initiative Verschickungskinder“, (mit 9 Bundesländergruppen, zahlreichen Heimortgruppen und drei Bundesländervereinen) und der bundesweite Wissenschaftsverein AEKV e.V., eine Bundesbefassung mit diesem Phänomen, eine Unterstützung der bundesweiten Bürgerrecherche der Betroffenen und eine bundesweit übergreifende ernsthafte und gründliche Aufarbeitung der institutionellen Gewalt in Einrichtungen der Kinderverschickung, zusammen mit den Betroffenen, unter Berücksichtigung der durch die Betroffeneninitiative gesammelten 10.000 Fragenbögen und Erinnerungsberichten.

Dafür jetzt die AKTION KINDERKOFFER! Kommt dazu, helft uns, die Politiker des Bundes aufzurütteln!

Zur Information hier nochmal der einstündige Vertiefungsbeitrag aus PLANET WISSEN