Es gibt ab 27.1.21 das erste wissenschaftliche Buch für die Initiative im Buchhandel. Es ist das Buch: Das Elend der Verschickungskinder von Anja Röhl. Vorher kann man es schon bestellen, auch direkt beim Verlag, oder auch Rezensionsexemplare: https://www.psychosozial-verlag.de/3053

Ich danke allen Menschen, die an diesem Buch unmittelbar und mittelbar beteiligt waren, zuallererst meinem Lebenspartner Stefan, der mich seit 6 Jahren immer wieder ermutigt hat, den vielen Zeitzeugen eine Stimme zu geben.

Ich danke im weiteren den vielen Zeitzeugen, deren Geschichten und deren Leid mich tief ergriffen und zu diesem Buch angetrieben haben, ihnen gebührt der allergrößte Dank, denn ohne sie wäre nie etwas passiert, hätte sich nie etwas bewegt, durch ihren Mut, ihre Geschichten öffentlich zu stellen, haben sie unsere Glaubwürdigkeit durch ihren Detailreichtum ein für alle mal historisch belegt. DANKE dafür!!!

Ich danke Report Mainz für die engagierte und investigative Berichterstattung, ohne die wir nie die vielen weiteren Betroffenen erreicht hätten. Ich danke allen mutigen Journalisten, die das Thema seit 2009 immer wieder mal und seit 2019 in Hunderten von Artikeln, Sendungen, Hörbeiträgen aufgegriffen haben.

Ich danke im weiteren Prof. Dr. Manfred Kappeler für die ungeheure Ermutigung in den ersten Fachgesprächen seit 2019, ich danke Frau Prof. Dr. Silke Gahleitner für ihre positive Wertschätzung meiner Forschungsleistung, ich danke Prof. Dr. Christiane Dienel und dem Nexus-Institut für ihre Hilfe bei der Unterbringung und Betreuung der Fragebögen, der Erarbeitung der Empirie, den wunderbaren Grafiken.

Ich danke allen Verschickungskindern, die Berichte öffentlich gestellt haben aus Wyk auf Föhr, Norderney, Borkum, Bad Salzdetfurth, Bad Rothenfelde, Bad Sachsa, Berchtesgaden und Scheidegg, aus deren Berichten ich zu bestimmten Problemkomplexen in diesem Buch zitiert habe.

Ich danke allen, die mir mit Fotos bei der Dokumentation, mit Anregung bei der Abfassung und mit schriftlichen Korrekturen und Beiträgen geholfen haben und letztendlich danke ich all jenen Tausenden Betroffenen, ohne deren Erinnerungs-Berichte wir bis heute nichts von diesem Skandal wüssten. 

Dieses Buch ist der Anfang einer von Betroffenen gelenkten Forschung. Es ist ein erster Überblick über das Gesamtthema. Es stellt exemplarisch nur acht von 305 Kurorten mit jeweils bis zu 50 Kindererholungsheimen und Heilstätten vor. Von diesem Buch aus kann es dann in die Feinanalyse jedes einzelnen Bundeslandes, jeden einzelnen Heimes und jeden weiteren Themas gehen. Das Buch nimmt erste mögliche Ursachenstränge in den Blick.

Es ist das erste Buch über „Verschickung“, das zeigt, dass Betroffene ihre Forschung selbst in die Hand nehmen können, dass Geschichte nicht immer die Sieger schreiben, dass Geschichte von den Erinnerungen auszugehen hat.

Diesem Buch werden noch viele weitere folgen. In den Bundesländern Bayern, Schleswig-Holstein, Hamburg, Niedersachsen und NRW haben schon intensive weitere Betroffenen-Recherchen begonnen, manche arbeiten an Überblickstexten, manche beschäftigen sich mit den Trägern, manche mit einzelnen Heimen, manche gehen in die Archive und studieren die Heimakten. Überall arbeiten Betroffene an der Aufarbeitung. ich möchte alle ermutigen, ihre Recherchen in weiteren Büchern zu veröffentlichen. Ich werde das nach Kräften unterstützen!

Mein Dank geht besonders auch an die Aktivitäten der Landesgruppe in Baden-Württemberg, dort wurde eine erste Zusage durch die Politik erreicht (30.000.- für ein Ehrenamtsbüro), dort hat das Landesarchiv umfangreiche Hilfen für Betroffene angeboten. Dort entstand der erste Landesverein. Auch dort gibt es schon ein Buch: Die Bestsellerautorin Hilke Lorenz hat dort das Buch: Die Akte Verschickungskinder: (hier) herausgebracht, dass ebenfalls im Januar 2021 erscheint. Danke für diese engagierte Journalistin, die für ihre bewegenden Porträts in die Archive und intensive Einzelrecherche gegangen ist.

Es sind bereits zwei Journalistenpreise für unser Thema vergeben worden, der erste ging an Lena Gilhaus und der zweite ging an Hilke Lorenz. Wir freuen uns, dass das Thema nun, seit 50 Jahren des Schweigens so intensiv wertgeschätzt und öffentlich aufgenommen wurde. Danke auch dafür!

Anja Röhl