Die Leidensgeschichte des Rolf Peters, „Wieviele Suizide gab es noch?“ die er in einem DRK-Verschickungsheim auf Amrum erlebte, und die er einem NDR-Team in einem einstündigen Interview preisgab, für einen Film, der dann nie gesendet wurde, hat der Betroffene Rolf P. ein halbes Jahr später Anja Röhl für ihr Buch auch erzählt. Sie hat seine Geschichte aufgeschrieben, und im Buch: Heimweh – Verschickungskinder erzählen, im Oktober 2021 veröffentlicht. Das Interview mit Rolf Peters war laut einer mail von Volker Thormählen an Anja Röhl, vom 23.3.21 der entscheidenden Grund, warum der Filmbeitrag mit umfangreicher Recherche über Verschickungsheime seinerzeit im NDR nicht gesendet wurde. Er schrieb, es reiche die Aussage von einem Betroffenen nicht aus. Danach könnte man keiner einzigen Aussage unserer Betroffenen Glauben schenken, denn in jedem der Fälle gibt es meist nur eine individuelle Erinnerung. Und warum ist dies demütigend: Den Erinnerungen an Missbrauch und Gewalt in der Kindheit gegenüber Unglauben zu äußern, ist der einfachste Weg, sie wieder zum Schweigen zu bringen.

Das Interview können sich Interessierte hier durchlesen: Hier ist das PDF.