Heim-Weh: das vergessene Leid der Verschickungskinder
“Ich bin ein Verschickungskind”, sagt Sabine Schwemm. Den Sommer 1968 verbrachte die damals Vierjährige im Waldhaus, einem Kurheim in Bad Salzdetfurth bei Hildesheim. Eigentlich sollte sie sich während der Kur erholen, mit anderen Kindern spielen und an Gewicht zunehmen. Das hatte man ihren Eltern zumindest versprochen. Als sie zurückkommt, hat sie jedoch nicht zu-, sondern abgenommen. Sie spricht kaum über das, was sie in dem Heim erlebt hat. Sie verdrängt jeglichen Gedanken an die Schikanen und die Gewalt, die ihr widerfahren sind – bis sie vor drei Jahren auf einen Blog stößt, der anhand von Erlebnisberichten über die Kinderverschickungen in der Nachkriegszeit aufklärt und zur Vernetzung der Verschickungskinder dient. Die Buchautorin Anja Röhl hat ihn erstellt, sie wurde selbst verschickt. Mittlerweile hat auch Sabine ihre Geschichte dort geteilt.
Quelle: blog.deinejpn