Informationen:
Es gab 1963 nach dem „Bericht der Bundesregierung Deutschland“ vom 14.6.1965 zunächst einmalig aufgelistet: 839 „Kinderkur- und Erholungsstätten“ mit zusammen 56.608 Plätzen, die alle 6-8 Wochen wechselten und ganzjährig betrieben wurden. Viele wurden im Laufe der Zeit geschlossen. 1964 gab es nach Folberth, Sepp sogar über 1143 Kindererholungsheime und -Heilstätten.
Hier liegt eine Liste alle diejenigen Kinder-Rehakliniken, die im Bündnis für Kinder- und Jugendreha zusammengeschlossen sind: Liste. Da lassen sich manchmal noch Nachfolgehäuser nachweisen.
Weitere Nachfolgekliniken mglw. in: Mutter-Kindkurkliniken, hier.
Andere ev. auch hier, in heutigen Adipositas-Kliniken. Hier.
heutige Magersuchtkliniken, hier.
Weitere Rehakliniken hier.
Bei heutigen Kinder-Kur- und Rehabilitationssstätten und Einrichtungen können Betroffene nachschauen, ob sich diese in Nachfolgehäusern der über 1000 ehemaligen Kinderheilstätten befinden. Sie können sich an diese Heime mit dem Bedürfnis nach Mithilfe bei der Aufarbeitung und Öffnung der Archive wenden.
Bitte Erfahrungsberichte solcher Kontaktaufnahmen an uns, wir werden das dokumentieren.
Viele Nachfolgeträger idealisieren die Vergangenheit, kein Wort über irgendwelche Probleme: link, zu Berchtesgaden und Bad Reichenhall von jetziger Träger-Institution.
Ein Link zu Heimen in Baden-Würtemberg: https://www.leo-bw.de/themen/objektkategorien/heimliste
Ein Link für mögliche Recherche in Bayern:
https://www.gda.bayern.de/findmitteldb/Kapitel/40314/
Ein Link für mögliche Recherche in St.Peter-Ording: https://www.chronik-spo.de/ortsgeschichte/statistik-des-ortes/kinderheime/
Noch ein Link: https://www.leo-bw.de/web/guest/detail-gis/-/Detail/details/DOKUMENT/labw_heimliste/335/Kindererholungsheim+St+Antonius+Argenbühl
Welche die Heimliste aus dem Buch des Sepp Folberth von 1964 haben will, kann sie hier zugeschickt bekommen, zusammen mit einem ersten Infobrief: Erstinfo@verschickungsheime.de
1956 wurde ich nach Ebenhausen in die Kindererholung verschickt. Da war ich ca. 8 Jahre alt. Heute bin ich 73. Körperlich gefoltert, geschlagen oder misshandelt wurde ich nicht. Dennoch, die praktizierte Art des Umgangs der Erwachsenen mit den Kindern würde ich auf Grund meiner Erinnerung an diesen Aufenthalt aus heutiger Einsicht mit dem modernen Begriff “Schwarze Pädagogik” beschreiben. Dunkelschwarz, sogar. Die Sanktionen waren für mich völlig neu und für meinen Begriff unfair und durch nichts zu entschuldigen. An einen bleibenden Schaden meines Selbst kann ich mich nicht erinnern. Die damalige Zeit war tatsächlich eine völlig andere als die Heutige. Heute ist mir sehr bewusst, dass die Erzieher selbst eben auch Kinder ihrer kindlichen Prägezeit waren. Das erklärt mir Vieles und versöhnt mich in gewisser Weise mit den “Tätern”, obwohl der Mensch immer die freie Wahl des Handelns hat. Er neigt aber bei Konflikten auf Grund bestimmter Prägungen im Kindesalter zu Handlungsmustern, die ihm vertraut sind und von denen er sich eine Konfliktbewältigung verspricht. Ich hätte nicht in deren Erlebnishaut stecken mögen und ein Urteil steht mir nicht zu, denn ich selber bin nie geprüft worden. Dem Himmel sei Dank.