Nach dem Krieg wurden die Kinder aufgepäppelt
Die traumatischen Erlebnisse von Verschickungskindern haben viele
unserer Leserinnen und Leser tief bewegt. Einige schildern nun ihre Kur-Erlebnisse.
Vergangenen Samstag hat unsere Zeitung über Misshandlung und seelische Not berichtet, die Karola Hoppe (65) als Kind bei Kur-Aufenthalten erlebte…..
… Doch zum Glück haben nicht alle Kinder von damals so schlechte Erinnerungen, wie unser Leser Klaus Preußer (81) berichtet.
Er wurde zweimal verschickt und denkt gerne an diese Kuren
zurück. „1946 oder 1947 war ich mit meinem älteren Bruder Kurt für einige Wochen zur Erholung nach Espelkamp geschickt worden“, berichtet Klaus Preußer.
Spindeldürr seien die Jungs damals gewesen, denn nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs gab es nicht genug zu essen. Also waren die Eltern
froh, dass ihre Kinder in der Kur aufgepäppelt wurden.
Einfaches Leben in einer alten Munitionsfabrik
„Ich erinnere mich an einstöckige, barackenähnliche Häuser. Inzwischen weiß
ich, dass die zu einer ehemaligen Munitionsfabrik gehörten“, erzählt der 81-jährige Distelner. Organisiert und geleitet wurde die Aktion von der evangelischen Kirche. Das Leben in den Baracken sei sehr einfach gewesen. „Wir holten mit einem Bollerwagen heißes Wasser vom Nebengebäude.“
Auszug: von Herten 19.1.2021