Recherche-Tipps
Vorbemerkung
Wir sind eine Selbsthilfe-Webseite, initiiert vom Verein „Aufarbeitung und Erforschung Kinderverschickung e.V.“, der die Initiative Verschickungskinder seit ihrer Gründung auf dem Kongress auf Sylt 2019 begleitet und heute Mitglied im Bundesverein Initiative Verschickungskinder e.V. ist. Diese Webseite wird vollständig ehrenamtlich betrieben, es gibt bisher keine staatliche Unterstützung der Vernetzungs – und Recherche-Arbeit der Betroffenen. Alles ist abhängig von unserer eigenen Kraft. Durch diese haben wir aber schon sehr viel erreicht. Das alles findet ihr hier auf der Webseite und könnt euch umfassend informieren. In einem Bundesland, in NRW, wurde durch eine Landesgruppe von uns, inzwischen Landesverein AKV-NRW e.V., eine großzügige Projektunterstützung durchgesetzt.
Leider ist die Recherche und Vernetzung in allen anderen Bundesländern und auf Bundesebene finanziell bisher allein auf Spendengelder angewiesen und es gibt nirgends außer in NRW offizielle Anlaufstellen. Alles, was wir hier an Tipps geben können ist, beruht also auf Selbsthilfe, die wir neben unseren Berufen organisiert haben. Jedoch alles, was seit 2019 herausgefunden wurde, haben Betroffene angeregt und initiiert. Unsere Arbeit beruht auf einer starken Kraft, der Hilfe zur Selbsthilfe. Universitäre Forschung wurde aufgrund unseres Gesprächs im Familienministerium, ab 2022 an der Humboldt Universität begonnen, wir sind mit zwei Personen als Beraterinnen im Beirat. Am Ende der Forschung wird eine vollständige Heimliste auf einer Karte einzusehen sein. Täglich tauchen immer noch bisher unbekannte Heime auf. Jeder kann uns helfen, indem er sich an unserer Vernetzung beteiligt. Jährlich tauschen wir uns auf einem großen Kongress aus, der immer in einem anderen Heimort stattfindet. Dort referieren auch Forschende aus mehreren Disziplinen. Was wir schon herausgefunden haben, ist sehr viel. Unsere Erfahrungen geben wir hier gern weiter:
Heimlisten
Betroffene fanden zuerst in einem historischem Buch (Sepp Folberth: Kinderheime-Kinderheilstätten, 1964) eine Heimliste von 1143 Verschickungsheimen. Diese wird momentan von vielen Betroffenen ergänzt, denn sie ist, wie sich herausgestellt hat, unvollständig, es gab wesentlich mehr Verschickungsheime. Unsere Landesgruppen arbeiten an der Vervollständigung von Heimlisten. Das Buch haben wir eingescant, ihr könnt es über einen Infobrief beziehen: erstinfo@verschickungsheime.de.
Um eure Heime wiederzuerkennen, könnt ihr sie mit Fotos verbinden, diese könnt Ihr über das Internet suchen, wenn ihr den Begriff: “Alte Postkarten” eingebt und dazu die Begriffe: Kinderheilstätte, Kindererholungsheim, Kinderkurheim und euren Heimort, zb. Sylt, Berchtesgaden oder Bad Sachsa… Bitte kauft die Postkarten nicht, denn dann verschwinden die Fotos aus dem Netz und viele können ihre Heime nicht mehr wiederfinden. Versucht anhand der Fotos euch zu erinnern. Es gibt bei uns auch einige sehr aktive Heimortgruppen, die schon Fotoalben in Clouds eingerichtet haben. Auch bei uns im Forum gibt es viele Fotoalben und bei Facebook könnt ihr nachfrage.
Personenbezogene Krankenakten
Für die Verschickungskinder sind meist keine personenbezogene Akten angelegt worden. Forscht trotzdem danach. Die Krankenkassen sind inzwischen oft zugänglicher als zu Beginn unserer Nachfragen. In HH sind sehr viele Akten aufgetaucht. Da kann man sich an die Ballinstiftung wenden. Die beste Chance zur Nachfrage besteht am Kinder-Wohnort, also der Entsendestelle. Es sind z.B. kürzlich personenbezogene Daten in Stade aufgetaucht und hier: Bei DORIS: verschickung-schlossfriedenweiler@web.de,
Anmeldezettel
Gefunden haben sich ausgefüllte „Anmeldezettel“ mit Vorderseite (Anmeldung) mit allen personenbezogenen Daten und Rückseite, (Kurerfolg), mit weiteren medizinischen Empfehlungen, im Landesarchiv Schleswig gibt es dazu einen Ordner aus dem V-Heim Niendorf/ Ostsee, wenn weitere Akten mit Anmeldezetteln gefunden werden, meldet euch!
Verwaltungsakten über die Heime
Sehr ergiebig ist es, nach den Verwaltungs-Heimakten zu suchen. Das sind Genehmigungs- und Besuchsprotokollakten der Jugendämter. Diese finden sich in den Landesarchiven des jeweiligen Heimortes. Diese Akten sind äußerst ergiebig. Sie finden sich in den Landesarchiven des für das V-Heim zuständigen Bundeslandes.
Heimakten
Das sind Akten, die die Trägerinstitutionen selbst geführt haben, sie liegen in den Aktenbeständen und Archiven der Träger der ehemaligen Kinder-Heilstätten, Sanatorien, privaten Kinderheime. Solche Akten haben sich in der Ballinstiftung angefunden, in der DAK, bei der BEK, bei den Franziskanerinnen und bei der Diakonie. Überall da, wo Trägerforschung begonnen hat.
Fragebogen
Es haben schon über Zehntausend Menschen unseren wissenschaftlichen FRAGEBOGEN ausgefüllt, das ist enorm hilfreich, damit die von uns initiierte Forschung vorankommt, in der die Betroffenen gebührend zu Wort kommen. Falls Ihr den FRAGEBOGEN unterbrechen musstet, könnt ihr euch erneut an uns wenden, ihr könnt ihn jederzeit wieder aufnehmen und weiter ausfüllen. Dazu bei uns melden: AEKV@verschickungsheime.de. Den Fragebogen findet ihr direkt auf der Frontseite unserer Webseite. Link für die Umfrage: https://nexus-umfragen.de/854229?lang=de. Einfach durch Anklicken ausfüllen!
Für Recherchen hier die Landesarchive. Für tatkräftige Mitarbeit bitte an die LANDESKOORDINATION wenden
Helft mit, dass wir bald durch einen Fonds so unterstützt werden, dass wir professionelle Hilfe bekommen: Change.org/verschickungskinder
Spenden für die Webseite der „Initiative Verschickungskinder“ auf das Vereinskonto: Aufarbeitung und Erforschung von Kinderverschickung e.V. : IBAN: DE70 4306 09671042049800