Kinderverschickung – von Erholung keine Spur – Uni Tübingen

Eine interaktive Dokumentation: Kinderverschickung – von Erholung keine Spur! Von Sophie Rücker und Gina Feis – Uni Tübingen:

Eine eindrucksvolle interaktive Masterarbeit von Gina Feis und Sophie Rücker wurde kürzlich am Institut für Medienwissenschaft und Medienkompetenz an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen, betreut von Prof. Dr. Susanne Marschall, über das Thema Verschickungskinder erstellt. Mit großem Dank präsentieren wir sie hiermit auf unserer Webseite!

Was Verschickungskinder in deutschen Kurheimen zwischen 1950 und 1990 erfahren mussten: Mindestens 8 bis 12 Millionen Kinder verbrachten in den 1950er bis 1980er Jahren Kuraufenthalte in deutschen Erholungsheimen und Kinderheilstätten. Mal ging es zur Kinderkur in die nähere Umgebung, ein andermal reisten die Kinder mit dem Zug durch ganz Deutschland, um ihre “Erholung” anzutreten. Es ging in die Berge, an die See und in verstreut liegende Solebäder. Fast immer waren Kurorte wie Sylt, Amrum, das Allgäu oder der Schwarzwald das Ziel. In der Zeit zwischen 1950 und 1990 betrieben Krankenkassen, Wohlfahrts- und Sozialverbände sowie hunderte private Träger und Einzelpersonen in Deutschland über 1100 Erholungsheime – und noch sind nicht alle Erholungsheime identifiziert.

Ob Kurheim, Erholungsheim, Kinderheilstätte, Verschickungsheim oder Kinderheim – im Kontext der Kinderverschickung benennen diese Begriffe alle das gleiche:

Den Ort, an dem für Verschickungskinder von Erholung keine Spur war.


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