Verschickungskinder organisieren sich 24.11.19

PRESSEMITTEILUNG vom 24.11.19:
Einen ausgesprochen konstruktiven Verlauf nahm am Wochenende der Kongress „Das Elend der Verschickungskinder“ auf Sylt, der dort vom 21.- 24.11.19 an einem der typischen Orte von Kindererholungsheimen der 60er Jahre getagt hat. Damit wurde erstmalig öffentlich ein lange verdrängtes Unrecht ans Tageslicht gebracht.
Alle gesetzten Ziele des Kongresses wurden in einer konstruktiven und gemeinschaftlichen Atmosphäre erreicht: Öffentliche Aufmerksamkeit, einen Forderungskatalog entwickeln und verabschieden, Beginn des Aufbaus einer arbeitsfähigen Organisationsstruktur der Initiative Verschickungskinder, sowie das Anschieben einer selbst bestimmten Forschung. Dazu gab eine Auswahl von Expertenreferaten (Prof.Dr.Christiane Dienel zur historischen Einordnung, Prof. Dr. Thomas Harmsen, zur Qualität möglicher Forschung, Brigitte Linke zur Problematik früher Trennung, Birgit Assel zur Traumatheorie, Siegrid Chamberlain über die NS-Erziehungsideale und deren mögliche Wirkung auf Kinderpflegerinnen in den 60-80er Jahren, bis in unsere Zeit hinein, Sylvia Wagner über Medikamentenversuche mit Kindern in Kurkliniken) ein differenziertes erstes Bild des Umfangs und der Qualität von Verschickung. Es wurde von über 70 Leuten eine Erklärung verabschiedet, die nun die Grundlage unserer Arbeit ist und unsere Forderungen enthält. (Siehe unter:  ERKLÄRUNG)
Die Gemeinde Sylt hatte nach einer Anfrage an alle Nord- und ostfriesischen Inseln als einzige Gemeinde geantwortet und unsere Initiative in ihrem Wunsch nach Aufarbeitung unterstützt. Die örtliche Kirchengemeinde stellte uns, als der von der Gemeinde bereit gestellte Raum nicht mehr ausreichte, kurzfristig einen größeren Raum zur Verfügung. DANKE an die Gemeinde Sylt und die Kirchengemeinde der Pastorin Frau Lochner!

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