Im Stadtarchiv in Lemgo sind 800 Praktikumsberichte aus Verschickungsheimen aufgetaucht. Die dortigen Archivare haben nicht schlecht gestaunt, als sie sie fanden und haben sich sofort daran gemacht, sie übersichtlich zu katalogisieren. In ihrem Bericht dazu heißt es: „Praktikumsberichte sind wertvolle erwachsene Augen- und Zeitzeugenberichte von Schülerinnen, die vor Ort ihr Praktikum abgeleistet haben. Sie kamen als Außenstehende in die Einrichtungen herein, ohne berufliche Vorbildung und mussten sich mit den vorhandenen Strukturen arrangieren. Natürlich interpretierten sie das Erlebte aus den Vorgaben ihrer Eltern und Lehrer, aber sie behielten zumeist einen wachen Blick für Probleme und Konflikte“. Danke an die Archivare aus Lemgo! Die Berichte der Schülerpraktikantinnen können nun der jungen Forschung zu Verschickungsheimen als wertvolle Quellen zur Verfügung stehen. Als damals „erwachsene Zeitzeugenschaft“, ihnen kann man nicht vorwerfen, mglw. eine durch erlittenes Trauma getrübte Erinnerung zu haben. Was sich nach erster Sichtung zeigt: Ihre Erinnerungen bestätigen zum größten Teil unsere Erlebnisse. Die Akten stehen dort allen Betroffenen und Forschenden im Lesesaal zur Verfügung.
Ein sehr wertvoller Fund! Wichtig auch für alle Bürgerforschenden in den Heimortgruppen!

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