DT-Berlin: Am Meer wird es schön sein – Theaterproduktion mit Jugendlichen – Premiere 7. Juli 2024
Im DEUTSCHEN THEATER in Berlin (DT) wurde eine ergreifende Theaterproduktion mit Jugendlichen zum Thema Verschickungskinder gezeigt.
Zielpublikum wie Spielende sind Jugendliche zwischen 12 und 16 Jahren. Dabei kooperiert der Regisseur Timo Staaks mit Katrin Sikora, die momentan auch eine Langdoku über das Thema dreht. Die Filmemacherin und den Regisseur verbindet, dass sie beide im engsten Familienkreis Verschickungskinder haben. 12 Jugendliche werden dabei begleitet, wie sie gemeinsam mit dem Team das Thema “Verschickungskinder” erforschen und einen Theaterabend entwickeln. Auch Sabine Ludwig, die Kinderbuchautorin (Schwarze Häuser) ist mit dabei und hat Passagen aus ihrem Buch beigesteuert. Betroffenenberichte und Informationen aus unserer gesamten Bewegung werden in das ganze Projekt mit einbezogen.
Inhalt:
Eine Theatergruppe macht sich auf den Weg nach Borkum, um wie jedes Jahr ein Stück einzustudieren. Aber daraus wird nichts, der Leiter ist schwer seekrank, das eigentliche Stück wortwörtlich ins Wasser gefallen. Schnell bekommen die Jugendlichen heraus, dass sie an einem besonderen Ort sind, einem alten Kurheim. Weiter erfahren sie: Zwischen den 50er und 90er-Jahren des letzten Jahrhunderts, also gerade mal ein paar Jahrzehnte her, wurden bis zu 12 Millionen junge Menschen auf die Reise zur Kur geschickt – als sogenannte „Verschickungskinder“. Ganz allein und ohne Eltern. Dabei waren sie zwischen vier und 16 Jahre alt, die meisten aber sehr jung. Mal wegen zu dick, mal wegen zu dünn, mal wegen Husten und scheinbar immer aus Sorge um die jungen Menschen. Doch erstmal vor Ort, im Kurheim, ist es für viele so gar nicht schön.
Die Jugendlichen auf Borkum stolpern über Berichte von ehemaligen „Verschickungskindern“ und recherchieren selbst, was damals wohl passiert sein muss.
Am Meer wird es schön sein ist ein Recherchetheaterstück mit 12 Jugendlichen. Das bedeutet: Alles, was Sie sehen und hören ist so oder so ähnlich passiert.
Hier gibt es einen schönen Reisebericht mit Hintergrundinfos vom Landesvereinsvorsitzenden des AKV-NRW e.V., Detlef Lichtrauter, der nach Berlin ins Theater und für ein Filminterview eingeladen war und sich dort mit einigen Betroffenen der Berliner Gruppe Verschickungskinder getroffen hat, z.B. Stefanie Platen, Sabine Ludwig, Joachim Desens. Alle waren tief beeindruckt, danke an die Filmemacherin Katrin Sikora, die Kinderbuchautorin Sabine Ludwig und das Deutsche Theater, wo diese tolle Gemeinschaftsproduktion von Theater, Film und Buch gezeigt wurde.