Demütigungen und Gewalt in Kindererholungsheimen und -heilstätten waren keine Einzelfälle
Die „Initiative Verschickungskinder“ hat inzwischen ihre Aktivitäten zur Aufarbeitung und Erforschung der Kinderkurverschickung in den 50er bis 70er Jahren aufgenommen. So wurden ein Forschungsverein gegründet und mit der wissenschaftlichen Erhebung durch ein anerkanntes Forschungsinstitut begonnen. Es wurden ein wissenschaftlicher Kongress ausgerichtet, und ein Forschungsantrag zur Unterstützung von Bürgerforschung und Selbsthilfe (Citizens sciences) ausgearbeitet, der dem Bund vorliegt.
Aufgrund der anfänglichen Recherchen und der Sammlung von Berichten und Erlebnis-Schilderungen von über weit über 2000 Betroffen kann bereits jetzt bestätigt werden, dass die geschilderten traumatischen Vorkommnisse in den Kindererholungs- und Kurheimen während der 50-90er Jahre keine Einzelfälle waren. Flächendeckend wurden aus zahlreichen Kurorten verschiedenste Vorfälle von körperlicher und psychischer Gewaltanwendung detailliert geschildert. Die Gesundheitsverbände, die Träger von Kinderreha-Einrichtungen und die Politik sind gefordert, die Aufarbeitung, Erforschung und Anerkennung des Leids der Betroffenen durch Herausgabe der Akten zu unterstützen und zu begleiten.
Erste Erfolge wurden bereits erzielt: Die Länder Baden-Württemberg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein haben eine Unterstützung bei der Aufarbeitung der Zustände in den Kindererholungsheimen, -heil- und -kurstätten der 50-90er Jahre zugesagt und den Betroffenen Unterstützung versprochen. Die Sozialministerien Bawü, SH und NI sprachen sich im Februar 2020 dafür aus, das Thema in die nächste Bundesministerkonferenz einzubringen, bundesweite Lösungen müssen schnellstmöglich gefunden werden.
Für weitere Informationen und Rückfragen wenden Sie sich bitte an
Anja Röhl / 0176-24324947
Initiative Verschickungskinder / www.verschickungsheime.de info@verschickungsheime.de