So titelt der Münchner Merkur am 7.4.21 zu unserem Thema. In Bayern bewegt sich was: Die SPD-Politikerin Doris Rauscher, die selbst Kind einer Mutter ist, die auch verschickt wurde, sagt, es dürfe nichts mehr verharmlost werden, sie setzt sich vehement für Unterstützung auch auf Landesebene ein und will sich nicht mehr vertrösten lassen. Eine Anlaufstelle für Heimkinder, die jetzt ausläuft, könnte zum Thema Verschickungen weitergeführt werden. Das Thema lässt sich nicht mehr wegdrücken, Millionen sind betroffen. Dies wird ausführlich in zwei Artikeln und einem Interview erläutert und beschrieben. Daneben ein ergreifender Augenzeugenbericht eines Schwesternpaares, Heide und Friedericke Henkel, die 1952 mit drei und sechs Jahren nach Mittenwald, ins Kinderheim Schmalensee verschickt wurden. Beide erlebten grausame Demütigungen, Todesangst und mussten fürchterliche Szenen mitansehen. Heide, die damals drei war, wird von der Autorin des Artikels, Katrin Woitsch, mit den Worten zitiert: „Ich war nur noch ein Bündel Angst!“ Diese Angst hat sie danach ihr Leben lang begleitet. Die Täterinnen von damals sind heute sicher längst tot, so Heide Heinrich weiter, aber wir wollen dafür etwas tun, dass sich so etwas nie mehr wiederholen darf! Deshalb braucht es Anlaufstellen und Unterstützung bei Selbsthilfe, Vernetzung und Aufarbeitung. Diese ist gesamtgesellschaftlich und individuell nötig. In Bayern waren die meisten Verschickungsheime. Unterstützung tut not! Hier für euch der überaus lesenswerte Artikel, mit freundlicher Genehmigung des Münchner Merkur (PDF).