Verschickungskinder multimedial

Hiermit möchte ich ein aktuelles universitäres Projekt vorstellen, was an der Hochschule für Medien in Stuttgart aus dem Engagement junger Studierender heraus mit dem Hochschulprofessor Dr. Frank Thissen zusammen entwickelt worden.

Die Hochschule der Medien ist eine staatliche Hochschule und bildet Spezialisten rund um die Medien aus. Mit rund 30 akkreditierten Bachelor- und Masterstudiengängen deckt sie alle Medienbereiche ab. Im Rahmen einer interdisziplinären Veranstaltung setzen sich im aktuellen Sommersemester 2021 Studierende der Studiengänge Informationsdesign und Informationswissenschaft mit der Thematik Verschickungskinder auseinander und entwickeln auf der Grundlage dieser Auseinandersetzung Medien, die auf die Thematik hinweisen sollen.
Das Projekt wird von Prof. Dr. Sarah Spitzer und Prof. Dr. Frank Thissen (selbst Verschickungskind) in Kooperation und unter Beratung seitens Prof. Dr. Christiane Dienel (Nexus-Institut) und Anja Röhl (beide im Vorstand des Vereins Aufarbeitung und Erforschung Kinderverschickung e.V.) durchgeführt. Zudem besteht ein fachlicher Austausch mit Prof. Dr. Lena Krull (Universität Münster, Historisches Seminar) und Jeanette Metz (Museumsleitung Westfälische Salzwelten), dort auch mit einem Aufarbeitungsprojekt beschäftigt

In der Projektveranstaltung entstehen zur Zeit drei »Produkte”, die dem Verein AEKV e.V. und der “Initiative Verschickungskinder” im Juli 2021 zur freien Nutzung, zur Öffentlichkeitsarbeit und für mögliche Ausstellungen in Heimorten zur Verfügung gestellt werden:

1. Eine Dokumentation über ausgewählte Postkarten und Briefe von Verschickungskindern in kontrastiver Darstellung zum tatsächlichen Erleben der Betroffenen.

2. Steckbriefe von Verschickungskindern, die in den sozialen Medien (Schwerpunkt Instagram) verbreitet werden, um auch jüngere Menschen auf die Situation von Verschickungskindern aufmerksam zu machen.

3. Ein virtueller Raum, der ein prototypisches Verschickungsheim darstellt und in dem man sich erkundend bewegen kann. In diesen Raum sind Erfahrungsberichte Betroffener und weitere Informationen integriert.

Die Basis für alle drei Teilprojekte ist die intensive Auseinandersetzung mit der Thematik und die Durchführung von Interviews mit Betroffenen.

Das Projekt möchte damit einen praktischen Beitrag zur Aufarbeitung der Verschickungskinderproblematik leisten und würde sich freuen, wenn die Initiative vielleicht in manchen Heimortgruppen und zusammen mit manchen Kurorten, Ideen dieses Projektes gebrauchen und benutzen könnte.

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