BAD DÜRRHEIM:

Ausgerechnet Dr. Hans Kleinschmidt, Leiter der Kinderheilstätte Bad Dürrheim, dazu Autor einer berüchtigten Strafenliste im historischen Buch über Verschickungen von 1964, hat, wie jetzt der SÜDKURIER Stuttgart publizierte, nicht nur Arzneimitteltests an gesunden Verschickungskindern durchgeführt, ohne die Eltern zu informieren, sondern auch Präparate ohne Marktzulassung verabreicht. Das steht für die Pharma-Historikerin Wagner unzweifelhaft fest. Sie hat die Aufsätze des Arztes analysiert. Der schrieb etwa nach dem Versuch mit Zäpfchen, es seien 65 Kinder „zur Testung ausgewählt“ worden. Der Autor nannte nur den Namen des Wirkstoffs, nicht den des Präparats. Das ließe, so Wagner, die Vermutung zu, dass das Medikament noch nicht auf dem Markt war. (Mit freundlicher Genehmigung hier der vollständige Artikel, danke an den SÜDKURIER!) Von Dr. Hans Kleinschmidt existiert im übriegen eine zehnseitige Auflistung durchgeführter Arzneihmittelprüfungen für die Pharmaindustrie, die er in Bad Dürrheim durchgeführt hat.

Hans Kleinschmidt

Hans Kleinschmidt | Bild: Mitteilungsblatt d. Dt. Roten Kreuzes, Landesverb. Ba-Wü u. Südbaden. 14 (1962), H. 5/6, S. 7 
Der Landesverein in Baden-Württemberg (AKVBW e.V.), erwartet nun vom Landes-Ministerium detaillierte wissenschaftliche Untersuchungen dazu, so wie es momentan in NRW geschieht. Sie fordern, dass die illegalen Medikamentenstudien des Dr. Hans Kleinschmidt, einem führenden Propagandisten der Verschickungen in Theorie und Praxis, restlos aufgeklärt werden müssen. Näheres hier:

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Der Landes-Verein in Baden-Württemberg wird seit 2020 zwar mit 30.000.- jährlich in seiner Beratungsarbeit mit Verschickungskindern gefördert. Damit kann man aber keine wissenschaftlichen Studien bezahlen. Andere Landesgruppen haben noch nicht mal eine Förderung ihrer Beratungen von Betroffenen durchsetzen können. Es ist ein Skandal, dass die wirkliche Unterstützung, die eine Förderung von bezahlten Kräften einschließt, so sehr hinter den Worten von Anerkennung hinterherhinkt!

Helft uns, hier gegenzusteuern, unterstützt die Betroffenenbewegung durch eure Solidarität, indem ihr für 30.- im Jahr dem Bundesverein „Initiative Verschickungskinder e.V.“ beitretet: https://verschickungsheime.de/verein/